Schon die zweite Frage der Philosophiechallenge von Alexandra www.gedankenfluege.ch, die mich länger überlegen lässt, als ich zuerst gedacht hätte. Wenn du magst, kannst du jederzeit einsteigen. Alexandra hat den genauen Ablauf auf ihrem Blog für uns zusammengefasst. Schaue einfach mal hier https://gedankenfluege.ch/challenge/philosophie-challenge-131-spannende-fragen/
2/131 Was ist schlimmer, scheitern oder es nie versucht zu haben?
Zuerst dachte ich: ganz klar, es wäre für mich schlimmer, es nicht versucht zu haben. Dann habe ich den Beitrag von Alexandra gelesen und ich kann sie so gut verstehen. Auch ich mag es überhaupt nicht zu scheitern. Das Gefühl zu empfinden, versagt zu haben, passt überhaupt nicht zu meinem ausgeprägten Perfektionismus. Immer wieder habe ich versucht in meinem Leben diesen bitteren Beigeschmacks des Scheiterns nicht schmecken und spüren zu müssen.
Scheitern erinnert mich an eine Zeit in meinem Leben, in der ich mit Bauchweh in die Schule gegangen bin, da ich meinen eigenen Anforderungen und denen des Schulsystems nicht genügt habe. Es war eine Zeit, die im Nachhinein betrachtet, sich wirklich nicht gut anfühlte. Ich habe dann irgendwann die Schule gewechselt und konnte wieder Freude am Leben haben.
Scheitern ist nicht das Gegenteil vom Erfolg. Es ist ein Teil davon.
unbekannt
In unserer Gesellschaft wird versagen und scheitern sehr negativ betrachtet. Ich bin allerdings mittlerweile der Meinung, dass Scheitern eigentlich tatsächlich ein Teil des Erfolges ist. Nur wenn wir etwas versuchen, etwas Neues ausprobieren, können wir wachsen. Es beinhaltet allerdings auch schon im Keim, dass wir bei dem neuen Vorhaben scheitern können.
Wir haben beim Scheitern die Möglichkeit, uns einen neuen Weg zu suchen, kreative Lösungen zu finden, neue Türen zu öffnen oder für uns zu entscheiden, dass dies eben nicht unser Weg ist, da er eventuell nicht zu uns passt. Scheitern ist ein Teil des Weges, den wir lernen dürfen, anzunehmen. Wenn es auch oft nicht leicht fällt.
Es hängt also vom Augenblick ab. Wenn wir im Prozess sind, dann denken wir oft nur an das positive Ergebnis und sind voller Freude. Wenn es allerdings nicht klappt, dann stürzen wir sozusagen in ein tiefes Loch, da wir uns eventuell selbst verurteilen, daran denken, was andere jetzt von uns halten oder einfach sauer sind, dass es nicht geklappt hat. Zudem kommen dann noch die Selbstzweifel dazu. Diese Gefühle können uns ganz schön belasten.
Wenn unser Vorhaben allerdings geklappt hat, dann denkt keiner ans Scheitern. Wachstum bedeutet hinfallen und wieder aufstehen, neu probieren, neue Wege gehen. Und wenn ich es so betrachte, dann ist es wohl für mich schlimmer, es nicht versucht zu haben. Denn es könnte ja gut werden. Und wenn nicht? Dann bin ich um eine Erfahrung reicher.
Mein Leben, das geht Morgen weiter, und irgendwann im hohen Alter wird mich das alles mal erheitern, dann erkenne ich das scheitern mich am Ende stärkt.
Julia Engelmann
Und was empfindest Du als schlimmer? Schreibe mir gerne Deine Antwort in die Kommentare. Ich bin gespannt.
Pusteblumenleichte Grüße
Christina